Hauptversammlung des "Musikzuges" am 26. März 2019
Zu Beginn meines Berichtes fühle ich mich verpflichtet, einige Worte zu unserem vor Kurzem verstorbenen Klaus Meyer, Ehrenzugführer, unserem „ISI“ zu sagen. Er gehörte seit der Gründung des Spielmanns- und Fanfarenzuges im Jahr 1957 unserer Abteilung an. Für seinen über alles geliebten Musikzug war er in Krisenzeiten immer da. So übernahm er spontan 1964 für 15 Jahre und 1984 für 4 Jahre die musikalische Leitung, als der amtierende Dirigent kurzfristig das „Handtuch warf“. Ihm und Herbert Schmitt verdanken wir und auch der TV 1848 Ende 1997 vor allem das Weiterbestehen der 48er Blaskapelle, unseres „Musikzuges“!
Unser Musikzug bleibt weiter auf Erfolgskurs! Dazu unsere Dirigentin: Seit der letzten Hauptversammlung hatten wir 80 Termine. Im Einzelnen bestanden diese aus 39 Proben, 4 Bläserensemble-Proben, 12 großen Auftritten, 10 Ständchen, 2 Festzügen, 3 Beerdigungen, 6 Bläserensemble-Auftritten und 2 Kirchweihmusiker-Engagements.
Bereits seit vielen Jahren sind wir fester Programmpunkt an wiederkehrenden Veranstaltungen. Dies sind z. B. seit 2010 die Josephitagsfeier der Senioren-CSU, seit 2009 die Osterbrunnen-Feier am Marktplatz und der Fasching im Oro-Einkaufszentrum, das Sommerfest unseres Vereins gehören ebenso zu unserem Programm wie das Bürgerfest und der Weihnachtsmarkt in Schwabach. Neu seit 2 Jahren gaben wir auch Konzerte auf der Schwabacher Kirchweih. Zur Einweihung des Goldzuges „Schwabach" spielten wir am Schwabacher Bahnhof. Als eine ungewöhnliche Erfahrung darf unser Auftritt im Limbacher Bierzelt bei Markus Söder gezählt werden. Spürhunde hatten das ganze Zelt abgeschnüffelt und die Präsenz von Polizei und Sicherheitsleuten ist in der Regel bei unseren Auftritten nicht notwendig…
Ein besonderer Höhepunkt war die Einlösung des Jubiläumsgeschenks der DJK Abenberg. Überwältigt von der riesigen Besucherzahl, mussten wir noch Stühle herbeischaffen, um allen Gästen einen Sitzplatz zu gewähren. Ein außergewöhnlicher Erfolg!
Am Landeslehrgang des BTV in Heidenheim 2018 war unsere Jugend äußerst erfolgreich. Franziska Habiger und Marie Leupold legten das Jungmusikerabzeichen D2 in Silber ab. Der Bronzeprüfung D1 stellten sich Konstantin und Natan Block, Kerstin Seifert und Carina Werzinger. Als Abteilungsleiter gehe ich heute auf unsere Personalsituation ein. Sehr verwöhnt durch die letzten 21 Jahre dürfen wir nicht nur in der Vergangenheit schwelgen, sondern müssen die Gegenwart wahrnehmen, um für die Zukunft des Musikzuges vorzusorgen.
„Ohne Musikanten gibt’s keine Musik!“ Lt. Liste haben wir zur Zeit 33 Aktive, davon sind 20 Mitglied im TV 1848 und 13 spielen als freie Gastmusiker mit. Außerdem gehören 20 passive Vereinsmitglieder zu unserer Abteilung, das sind insgesamt 53 Personen. Im Berichtszeitraum verstarben 4 Mitglieder, davon 2 Aktive und 2 Passive. Leider verloren wir im Lauf des Berichtszeitraums mehrere Aktive. Es waren 3 Erwachsene und leider auch wieder 4 Jugendliche, die teils schon vorzeitig wegen der Vorbereitungen auf ihren Schulabschluß den Musikzug verlassen haben. Nach Altersgruppen stellen die größte Zahl mit 20 Aktiven die über 50-jährigen. Nach wie vor fehlt uns das für einen sicheren Bestand erforderliche wichtige Mittelalter, die Musiker von 20 bis 50 Jahren, da haben wir ganze Fünf! Die Altersspanne unseres Musikzugs reicht von 13 bis 80 Jahren, dies findet man nicht sehr oft!
Leider stehen aus verschiedenen Gründen meist von den theoretisch vorhandenen 33 Aktiven im günstigsten Fall 22 bis 24 Musiker bereit, die dann auch hoffentlich zum Auftritt erscheinen. So mußten wir mangels Spielfähigkeit vergangenes Jahr - erstmals in 20 Jahren – sehr kurz vor dem Termin unsere Teilnahme am Nürnberger Altstadt-Festzug absagen. Zum Glück kamen wir ohne eine Zahlung aus unserem Vertrag heraus.
Jetzt zu unserem Aushängeschild, unserer hoffnungsvollen Jugend! Sehr tatkräftig werden wir zur Zeit von 8 Jugendlichen bei Auftritten unterstützt. Leider bleiben uns diese sehr selten länger erhalten, da sie – wie oben erwähnt – sehr frühzeitig ausscheiden bzw. nach Schulabschluß im Berufsleben oder im Studium oft ortsfern tätig sind. Fast keiner findet dann auch mal wieder in unsere Reihen zurück. So bildeten wir seit 1997, also in 21 Jahren, bereits 45 Kinder und Jugendliche aus, die dem Musikzug auch mehrere Jahre erhalten blieben. Ein einziger ist uns seit 21 Jahren treu geblieben, Matthias Hufnagel – aber wegen seiner weiten Anreise kann er nur sehr selten bei Auftritten dabei sein.
Erstaunlich – aber sehr erfreulich – kommt mit Carina Werzinger, eine unserer Jugendlichen, neuer Schwung in unsere etwas in die Jahre gekommene Abteilungsspitze. Sie hat sich spontan bereit erklärt, für die nicht besetzte Stelle der Schriftführerin vorerst einzuspringen.
Die Suche und Ausbildung von Nachwuchs bleibt bei uns ein Dauerbrenner, ohne Nachwuchs wäre über kurz oder lang „Schluß mit Lustig“ beim Musikzug! Ein besonderer Dank geht hier im Namen der Abteilung an unsere Dirigentin, die sich immer sehr bemüht, Jugendliche „heranzuschaffen“ und sich um ihre Ausbildung – zeitweise auch in besonderen Aufbaugruppen – kümmert. Bisher brachte uns das Bemühen um Nachwuchs nicht nur vorzeigbare Erfolge mit neuen Jung-Musikern in unserer Blaskapelle, auch die Öffentlichkeit hat unsere „Jugendpflege“ erkannt. So wurde der Musikzug bereits im November 2016 mit dem SPD-Preis „Heimatnah und grenzenlos“ ausgezeichnet. Sehr dankbar sind wir der „Turner-Ex-Kneipe Bavaria“ für ihre Förderung unseres Musikzug-Nachwuchses. Und zu unserer großen Überraschung wartet in Kürze auf uns eine weitere Auszeichnung, wie es heißt „für viele Jahrzehnte stetiges Engagement . . vor allem auch zur erfolgreichen Jugendarbeit“!
Durch diese Ehrungen angespornt und um unsere Erfolge zu sichern, sind wir gefordert, Mittel und Wege zu finden, um unseren „Musikerbestand“ weiter durch Neuzugänge aufzufrischen.
Gut Heil!